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Über mich

DEMO ORGA

Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance

( Victor Hugo)

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Demo-Orga

Katharina Schmitt.....

Fast 1 Jahr ist es nun her, dass die Ungerechtikeit in der Welt für mich einen Punkt erreicht hat, an dem ich plötzlich ganz klar wusste:  "hier muss sich was ändern", "von alleine passiert nichts", "ich muss jetzt was tun"

Die Welt zu verbessern ist eigentlich ein Bedürfnis, das ich schon als Kind hatte. Als Teenager war mir dann bewusst, dass ich zu heimatverbunden und familienliebend bin, um Brunnen in Afrika zu bauen, aber es gab keinen Zeitpunkt in meinem Leben, nachdem ich mein erstes Geld besaß - und ich meine damit Taschengeld - zu dem ich nicht Organisationen wie save the children oder die Schwestern Maria unterstüzt habe.  

Ich wollte einfach etwas sinnvolles tun. 

 

Als dann bedingt durch die Corona Krise "unfair" das neue normal wurde, habe ich am 2.5.2020 die erste Demo meines Lebens organisiert.

 

Es war klein, ich hatte keinerlei Erfahrung, finanzielle Mittel oder Unterstützer, außer meiner Freundin im Ort.

Sie kannte aber ein paar Menschen, die ähnlich dachten und so haben wir uns am 2.5.2020 morgens 2 Stunden vor der Demo kurz getroffen, um zu überlegen, was man sagen und machen könnte.

Erstmal überhaupt etwas machen.

 

Und so fand die erste Demo am Uniplatz mit 20 zugelassenen Demonstranten statt.

Wir mussten Liste über die Teilnehmer führen.

Wer nicht unter den 20 war, musste am Rand mit großem Abstand stehen. Es regnete in Strömen und fast hätten wir wegen Gewitter unterbrechen müssen.

An diesem Tag schickte man uns 2 Jungs vom Ordnungsamt und das wars. In der Woche drauf hatte sich bereits rumgesprochen, dass wir demonstrieren und irgendjemand, der uns vermutlich helfen wollte, hatte heimlich Plakate in Fulda über die bereits abgesagten Veranstaltungsposter geklebt.

Der Uniplatz war an diesem Tag mit von der Polizeit auf ca 400 Menschen geschätzen Demonstranten sehr voll.

Da die Organisation Fulda stellt sich quer zu Gegendemonstrationen aufgerufen hatte, konnten wir nicht alle Auflagen wie gefordert umsetzen und damals hatten wir noch keine Rechtsanwälte an unserer Seite, die der Polizeit und dem Ordnungsamt hätten sagen können, dass sie für das Problem zuständig sind.

Denn wer eine Demo grob stört, wird ausgeschlossen - heute wissen wir, keine Maske zu tragen ist eine grobe Störung, Menschen, die sich damals weigerten, ihre Kontaktdaten anzugeben, eine der wichtigsten Auflagen, waren offiziell natürlich keine grobe Störung. 

Nach dieser 2. Demo, der Chaosdemo, wie ich sie immer nenne,

haben sich unsere Besucherzahlen durch das Ende des 1. Lockdowns bis zum Sommer bei 150 - 200 Demonstranten eingependelt.

Inzwischen ist der erste Demo-Winter rum.

Wir haben tapfer an jedem einzelnen Samstag auf der Straße gestanden, am Schotterparkplatz Aueweiher, später wieder am Uniplatz, zeitweise am Bahnhofsplatz und nun sogar am Platz Unterm heilig Kreuz. Wir hatten zu Bestzeiten keine Polizei am Platz, die kontrollierte und zu den schlimmsten Zeiten 38  Beamte, ausgestattet mit Waffen und Helmen, komplett in Schwarz, wir hatten Tage, an denen wir verlängern mussten, um alle Redner ans Mikrofon lassen zu können und solche an denen ich mir fast wie ein Alleinunterhalter vorkam, wir haben meditiert und gesungen, gelacht und geweint, wir hatten fast jeden Samstag trockenes, meist sonniges Wetter, aber auch eine Bindfäden-Sturm-Demo, wir haben Kuchen gebacken bekommen und selbstgemachte Marmelade geschenkt, wir haben Pakete zu Weihnachten bekommen und viele male Blumen, wir sind eine starke Gemeinschaft geworden, sehr viele kenne ich persönlich, mit Name und persönlichem Schicksal, das häufig schon erklärt, wie man zum kritischen Denker wird,

wir hatten Demos mit Motto-T-Shirts und solche mit Faschingskostümen, einen Weihnachtsumzug mit Tannenbaum aus Luftballons, wir hatten glückliche Kinder, die am Platz mit Kreide gemalt haben, Karten gespielt haben, sich am Brunnen und dem Springbrunnen erfrischt haben oder Riesenseifenblasen gemacht haben, wir haben glückliche und manchmal auf verzweifelte Eltern kennengelernt und auch nette und schwierige Polizisten, vieles hat sich geändernt.

Eine Sache aber ist bis heute gleich geblieben: Ich bin immer noch dort, um vor allem den Menschen eine Stimme zu geben, die selbst nicht eigenständig auf einer Demo erscheinen können - die ganz jungen Menschen und die ganz alten.

 

Ich bin selbst kaum von den Einschränkungen betroffen, aber Ich setze mich generell für jeden ein, der von Ungerechtigkeit betroffen ist.

Ob Friseur oder Restaurantbesitzer, ob Künstler oder Einzelhändler, ob Arzt oder Fitnessstudiobetreiber, ob Schüler oder Lehrer - jeder ist bei uns herzlich willkommen.

 

Für mich, das gesamte Orgateam und vermultich auch für die meisten, wenn nicht alle Demonstranten ist es dabei vollkommen unerheblich, woran der einzelne glaubt, ob er sich lieber mit einer professionellen Maske schützt oder keine Angst vor einer Ansteckung hat, ob er schon hier geboren ist oder erst im Laufe seines Lebens den Weg nach Deutschland gefunden hat, ob er an Allah, Buddha oder Jesus glaubt. An meinem Fahrrad weht die Regenbogen und die Friedensfahne. Jeder Mensch, dessen Herz laut nach Frieden ruft, ist bei uns willkommen - von ganzem Herzen. Denn nur Frieden wird unsere Probleme lösen. Frieden in der Familie, mit Freunden, mit Nachbarn in der eigenen Straße oder auch Nachbarn im nächsten Land - ganz besonders wichtig: Frieden mit andersdenkenden. Wir sind alle Menschen, eine Menschheitsfamilie und nicht zufällig auf dieser Welt. 

 

Im festen Glauben darauf, dass alles einen Sinn hat im Leben und dass nur Krisen den Menschen wirklich vorwärts bringen, stehe ich jeden Samstag auf und erhebe meine Stimme. Und das Streben nach einer besseren Welt, wird nicht mit Beendigung der Maßnahmen aufhören.  

 

 

*** Katharina ***

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